Cycliq Fly12 Test: 4K Dashcam mit Licht im Test

Die Cycliq Fly12 Sport kombiniert eine Dashcam mit einem Frontlicht. Eine sinnvolle Bündelung: Das Licht sorgt für bessere Sichtbarkeit im Straßenverkehr und bei einem Sturz wird das Video automatisch als Beweis gesichert. 

In diesem Test betrachten wir Installation, Montage, Videoqualität, Akku, App-Funktionen, Sicherheitsfeatures, Vergleiche zu Konkurrenzprodukten und die allgemeine Qualität von Gehäuse und Verarbeitung.

Fakten

  • Kamera und Frontlicht in einem
  • Sturzerkennung mit automatischer Sicherung des Videos
  • 400 Lumen Helligkeit
  • Bis zu 7h Akkulaufzeit

Lieferumfang

Die Cycliq Fly12 wird mit allem Zubehör, das man für den Einsatz braucht, geliefert. Neben der Kamera sind eine 64GB Speicherkarte, ein Ladekabel, ein Lanyard, ein GoPro Mount Adapter und eine Lenkerhalterung in der Box. Eine Duo Halterung für Radcomputer und Fly12 ist separat erhältlich. Da die Fly12 über einen üblichen GoPro Mount montiert wird, kann man aber jede Halterung verwenden, die ebenfalls über diesen verfügt. Praktisch!

Vor dem ersten Benutzen sollte der Akku einmal voll aufgeladen werden.

Einrichten

Die Konfiguration erfolgt über die Cycliq Plus App auf dem Handy oder Computer. Am Computer muss die Kamera dafür mit einem USB 3 Kabel verbunden werden. Am Handy geht es mit Bluetooth. Leider bieten die beiden Apps nicht dieselbe Funktionalität. Einige Einstellungen sind nur am Computer möglich. Am Handy gibt es darüber hinaus gleich mehrere Menüs mit Einstellungen. Mal sind diese doppelt, mal nicht. Das ist etwas verwirrend. Zum Glück muss man die Einstellungen normalerweise nur einmal vornehmen.

Die Dashcam bietet 5 verschiedene Video Modi: 2160p @ 24FPS, 1440p @ 30FPS, 1080p @ 60FPS, 1080p @ 60FPS mit HDR und 720p @ 120 FPS. Die beiden letzteren funktionieren nicht zusammen mit der elektronischen Bildstabilisierung.

Das Licht kann in 2 Helligkeiten entweder konstant Leuchten oder blinken bzw. pulsieren. StVZO zugelassen ist das Licht damit nicht. Nicht benötigte Modi kann man einfach in der Konfiguration deaktivieren. Sehr praktisch, wenn man zum Beispiel kein Blinken möchte.

Montage

Die Montage am Rad erfolgt über einen festen Bajonettverschluss entweder mit der Cycliq Halterung oder über den GoPro Adapter mit einem GoPro Mount. Eine Halterung, die sowohl die Kamera als auch einen Radcomputer aufnimmt, ist von Cycliq ebenfalls erhältlich. Allerdings gibt es eine Einschränkung: Die Cycliq Halterung ist nur für runde Lenker geeignet. Aerolenker oder Cockpits brauchen eine eigene passende Halterung. Zum Glück gibt es am Markt viele Computerhalterungen, die einen GoPro Mount mitbringen.

Ich habe mich für die Befestigung mittels GoPro Halterung entschieden. Dazu muss der Adapter mit der Kamera verbunden werden, was recht schwergängig ist. Einmal montiert, sitzt dieser bombenfest. Die Kamera kann entweder über oder unter dem Lenker montiert werden. In der App lässt sich die erfolgte Montage einstellen, die Aufnahmen sind dann gleich richtig orientiert. Ein Sensor, der die Orientierung automatisch erkennt, wäre hier noch praktischer. Die Schraube zu Arretierung sollte man fest anziehen. Sonst verdreht sich die Kamera durch ihr hohes Eigengewicht zu schnell.

Bedienung

Die Fly12 hat 3 Knöpfe und ein kleines Display auf der Rückseite. Mit dem Power Knopf schaltet man sie Ein- und Aus und wechselt auch die Lampen Modi. Mit dem Q Knopf löst man die Video-Sicherheitsfunktion aus: die aktuelle Aufnahme wird gegen Löschen geschützt. Über das Hamburger Menü kann man die Ausrichtung festlegen, die SD Karte formatieren oder das Gerät komplett zurück setzen.

Die Fly12 kann auch mit einem Garmin Radcomputer verbunden werden. Dafür gibt es eine Connect IQ App von Cycliq. Mit dieser erhält man ein eigenes Widget, über das man die Kamera und das Licht steuern kann. Dies ist besonders praktisch, wenn die Kamera unter dem Lenker montiert ist und man das kleine Display nicht gut sehen kann. Über Bluetooth LE schaltet sich die Kamera auch automatisch mit dem Garmin ein. Optional schaltet sich die Kamera nach 15 Minuten ohne Bewegung aus, um Strom zu sparen. Praktisch, man muss nur nach der Kaffeepause daran denken, sie wieder zu aktivieren.

Leider verfügt die Cycliq Fly12 Sport nicht über Ant+ Lighting Control. Damit wäre eine Steuerung mit vielen weiteren Radcomputern möglich.

Videoqualität

Drei der fünf verschiedenen Video Modi unterstützen die elektronische Bildstabilisierung. Und die produziert wirklich ruhige Bilder. Selbst auf Kopfsteinpflaster funktioniert das ausreichend gut.

Wenn es dunkel wird, leidet die Videoqualität schnell. Helle Flächen brennen schnell aus und das Video ist recht körnig. Nummernschilder sind oft nicht mehr zu erkennen. Der HDR Modus bringt hier keine Verbesserung. Auch mit diesem brennen helle Flächen schnell aus und Details lassen sich nicht mehr erkennen. Zusätzlich muss man auf die Bildstabilisierung verzichten.

Akkulaufzeit

1080p @ 60FPS, kein Licht:

Die Akkulaufzeit ist ausreichend für die allermeisten Anwendungen. Gerade als Pendler kommt man locker im dunklen zur Arbeit und auch wieder zurück.

Abbildung cycliq.com

App mit Schnittfunktion, nützlich?

Die App bietet auch eine Funktion, die Videos zu bearbeiten. Da es aber tatsächlich keine Möglichkeit gibt die Videos direkt von der Kamera auf das Handy zu übertragen, muss man umständlichen den Umweg über einen Computer nehmen. Das ist 2025 nicht mehr zeitgemäß. In die Videos kann man mit der App verschiedenen Daten wie die Geschwindigkeit oder den Abstand von überholenden Autos einblenden. Das ist ganz nett aber um mal schnell ein Video bei Strava oder Instagram zu teilen ist der Workflow zu kompliziert.

Sicherheit im Straßenverkehr und Beweissicherung

Ein Highlight der Fly12 ist die automatische Sicherung von Aufnahmen bei Unfällen. Wird die Kamera um mehr als 60° gedreht, wie bei einem Sturz, schützt die Kamera das Video vor Überschreiben. Sonst werden bei voller Speicherkarte die ältesten Videos wieder überschrieben. Zusätzlich lässt sich die Aufnahme manuell schützen: per Knopfdruck an der Kamera, über die App oder über das Garmin-Gerät. Diese Funktion ist für Radfahrer, die im Straßenverkehr unterwegs sind, besonders wichtig, da sie im Ernstfall als Beweissicherung dient. Im Normalbetrieb zeichnet die Kamera ständig auf der mitgelieferten 64GB Speicherkarte auf.

Das Licht trägt zusätzlich zur Sicherheit bei. Der Lichtkegel ist recht schmal und Rund. Für mehr sehen und gesehen werden in der Stadt ist das völlig ausreichend. Für eine Nachtfahrt übers Land würde ich ein stärkeres Licht nehmen.

Vergleich mit Garmin Varia Vue

In Kombination mit der Aufnahmefunktion bietet die Fly12 ein gutes Sicherheits-Paket, das keine andere Actioncam oder Dashcam in dieser Form liefert.

Auch Garmin bietet inzwischen eine Dashcam an, die im Falle eines Unfalls Beweismittel sammeln kann.

Bitte dreh dein Handy, damit du den Inhalt richtig dargestellt sehen kannst.
Dashcam VergleichCycliq Fly12Garmin Varia Vue
Dashcam FunktionJaJa
Unfallerkennung DashcamJa, durch kippenJa, Beschleunigungssensor
Maximale Auflösung2880x2160p3840x2160p (4K)
Maximale fpm/Auflösung120 fps 1280x720p60 fps 1080p
BildstabilisierungJaJa
Winkel130°keine Angabe
Telemetry im VideoJaJa
AufnahmemodiAus, kontinuierlichAus, kontinuierlich, mit Radardaktivierung Varia Radar
BedienungDirekt an der Kamera, Garmin Edge, AppGarmin Edge, App
MontageGopro HalterungGopro Halterung
Staub- und WassergeschütztIP56IPX7
Loop Minuten Dashcam3, 5 oder10 Minuten2 Minuten
ÜbertragungUSB-C oder MicroSDApp, USB-C, Garmin Cloud
Aufnahmeformatmp4 H.264mp4 H.265, HEVC
Speicher im Lieferumfang und maximale Speichergröße64 GB, bis zu 256 GBbis 512 GB
Aufnahmedauer bei 64 GB Speicherkarte54 Minutenkeine Angabe
Dateigröße 5 Min Aufnahme bei 1440p 30fpm1.175 GBkeine Angabe
Akkuzeit7 Stunden, 3000 mAh9 Stunden
LadekabelUSB-C, geschützter SteckerUSB-C, geschützter Stecker
Gewicht148 g200 g
Größe33 x 55 x 81 mm92 x 60 x 33 mm
Licht Lumen (max)400550
Licht Modi85in
VerbindungBluetoothAnti+, Bluethooth, WLAN
Steuerung mit AppJaJa
Steuerung mit Wahoo
Steuerung mit GarminJaJa
StVZONeinJa
Preis (UVP inkl. Versand)399 Euro549,99 Euro
Hergestellt in, Versand ausAustralien, HongkongUSA, Deutschland
Link direkt zum Produktcycliq.comgarmin.com
Herstellerangaben

Gehäuse Qualität und Gewicht

Die Fly12 ist sehr solide verarbeitet. Das Gehäuse ist robust, wirkt aber durch das integrierte Licht und die Kamera etwas klobiger als eine GoPro. Das Gewicht von ca. 148 Gramm ist nicht ohne, aber nicht störend. Die Kombination aus Aluminium und hochwertigem Kunststoff sorgt für Stabilität und Schutz bei Stürzen oder Regenfahrten. Positiv fällt auch die Wetterfestigkeit auf: Die Kamera hält Spritzwasser und Regen problemlos aus, ein Pluspunkt für den Alltagsgebrauch.

Wozu eine Dashcam und warum nicht GoPro?

Die Fly12 vereint zwei Funktionen, die bei einer GoPro nur eingeschränkt oder gar nicht verfügbar sind:

  • Dashcam-Funktion: Automatische Sicherung bei Unfällen, einfache Bedienung während der Fahrt, Schutz vor Überschreiben.
  • Licht: Leistungsstark, sichtbar auch tagsüber, unterstützt Nachtfahrten.
  • Akku: Längere Laufzeit im Vergleich zur GoPro bei gleichzeitiger Nutzung von Licht und Aufnahme.

Bei der GoPro muss das Licht extern gelöst werden, die Akkulaufzeit ist deutlich kürzer, und eine Dashcam-Funktion existiert nur rudimentär über Zusatzapps. Für Radfahrer, die Sicherheit und Aufzeichnung kombinieren möchten, ist die Fly12 daher die bessere Wahl.

Bewertung Cycliq Fly12 Test

Die Cycliq Fly12 ist ein sehr gelungenes Gerät für Radfahrer, die Videoaufnahmen und Sichtbarkeit auf dem Fahrrad kombinieren möchten. Aus eigener Erfahrung überzeugt die Kamera in fast allen Bereichen:

  • Stärken:
    • Kombination aus Dashcam und Frontlicht
    • Ausreichende Lichtleistung
    • Lange Akkulaufzeit
    • Automatische Sicherung von Aufnahmen bei Zwischenfällen
    • Robuste Bauweise und feste Montage
  • Schwächen:
    • Kein Live-Bild möglich
    • Videoexport teilweise umständlich, da SD-Karte oder Kabel erforderlich
    • Halterung nicht für Aero-Lenker geeignet
    • Integration mit Garmin Q teilweise kompliziert

Fazit: Für Radfahrer, die ihre Fahrten dokumentieren und gleichzeitig sicher unterwegs sein wollen, ist die Cycliq Fly12 eine klare Empfehlung. Sie bietet eine einzigartige Kombination aus Actioncam-Qualität und Dashcam-Sicherheit, die derzeit kein anderes Gerät in diesem Preissegment erreicht. Wer auf maximale Flexibilität bei Video-Bearbeitung oder reine Actioncam-Funktionen Wert legt, greift zur GoPro, wer reine Dashcam sucht, schaut zu Garmin. Die Fly12 bleibt aber der perfekte Kompromiss für den Alltag und ambitionierte Radfahrer.

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