Die Welt des Radsports bekommt eine neue Innovation: Ekoï PW8 Pedale mit neuen Rennradschuhen. Nach über vier Jahren Entwicklungszeit zeigt Ekoï ein Pedal-Schuh-System, das in puncto Effizienz, Leichtigkeit und Aerodynamik neue Maßstäbe setzen soll.
Inhalt
Neues Design, neue Form, neue Schuhe
Das PW8-System ist das neue Pedal von Ekoi, und das Wort System trifft wegen der Kombination aus Pedal und Schuh wortwörtlich zu. Die Cleats sind in der Carbonsohle eingelassen. Damit sitzt der Schuh nur minimale 8 mm über der Pedalachse. Diese Nähe fördert einen runderen und effizienteren Tritt. Außerdem ist die Auflagefläche sehr groß, nämlich 1500 mm². Zum Vergleich, die Look Keo Blade sind 705 mm². Dem Radsportler wird so mehr Stabilität versprochen.

Vergleich Gewicht Rennradpedale
Mit einem Gewicht von lediglich 105 Gramm pro Pedal und 15 Gramm pro Cleat ist das PW8-Pedal wohl das leichteste auf dem Markt. Die Look Blade Ceramic mit 95 Gramm sind leichter, wobei hierzu noch die Cleats mit etwa 34 Gramm pro Seite kommen. Insgesamt sind das mit Wattkurbel, die Referenz Shimano Dura-Ace wiegt 752 Gramm, 992 Gramm. Dem gegenüber stehen Look Blade Power Wattpedale und Dura-Ace ohne Powermeter mit 1.020 Gramm (zum Artikel Vergleich Powermeter Look, Shimano, Garmin, Speedplay). Noch leichter wird es mit dem Xpedo Thrust SL Pedal. Hier zeigt die Waage 84 Gramm plus 33 Gramm fürs Cleat.
Aerodynamische Vorteile der PW8 Pedale
Auf der Ekoi Website steht, dass bei Tests im Windkanal ein um 11 % reduzierter Luftwiderstand gemessen wurde. Diese aerodynamische Optimierung kann insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten zu einem Vorteil führen. Gegenüber was 11 % gespart werden, verrät Ekoi erstmal nicht.
Was sagt die UCI zu den Pedalen? Erst vielleicht, dann nein, inzwischen ja!
Im Februar 2024 gab es kurz vor der zweiten Etappe des Étoile de Bessèges im Fahrerlager einen Schockmoment. Lecycle.fr berichtet, dass die UCI hat eine Stunde vor dem Start dem Team Nice Métropole Côte d’Azur das neue PW8 Pedal verboten. Zwar hatte das Team einen Antrag gestellt, den Prototyp der Ekoi PW8 zu fahren, der wurde aber nicht bestätigt. Weil das Hotel eine halbe Stunde entfernt war, bliebt den Betreuern nicht anderes übrig, als sich Shimano- und Look-Pedale bei anderen Teams zu borgen. Ein Popup-Bikeshop im Startbereich verkaufte den Profis dann noch die passenden Schuhe. Inzwischen sind die PW8 bei UCI-Rennen offiziell freigegeben.
Komfort und Anpassungsfähigkeit
Das nicht nur die Pedalform völlig unkonvertionel, sondern auch die Cleats integriert sind, machen das PW8-System unbestritten zu einer Innovation. Man könnte hieraus noch den Vorteil ableiten, der Radfahrer sieht damit nicht so dämlich aus, wenn er absteigt und ein paar Schritte geht. Für eine individuelle Anpassung der Bewegungsfreiheit gibt es zwei Varianten: 0° bis 1,5° und 3° bis 6° , ergänzt wird das durch seitliche Justierung.
Praxiserfahrungen
Zahlreiche Tests mit Amateur- und Profifahrern, darunter bekannte Namen wie Philippe Gilbert und Nicolas Roche, bestätigen die gute Entwicklung und einen Leistungsgewinn mit dem PW8-System. Die Fahrer berichten von spürbaren Verbesserungen in Kraftübertragung und Komfort. In wie weit man das für sich selbst adaptieren kann, sei mal dahin gestellt, zumal Ekoi verständlicherweise nur positive Testimonials veröffentlich.
Verfügbarkeit und Preis
Das PW8-System ist als Komplettpaket, bestehend aus Pedalen und kompatiblen Carbon-Radschuhen lieferbar. Der Preis im Ekoi-Webshop: 627,21 Euro inklusive 2 Monate Geld-zurück-Garantie. Einzeln kosten die PW8 Pedale 171,05 Euro. Wattpedale soll es nicht geben, denn das würde die Aufbauhöhe wieder vergrößern.
Haben die Ekio PW8 Pedale eine Chance?
Mit dem PW8-System bringt Ekoï auf jeden Fall was neues und zeigt, dass es auch bei Pedalen noch was zu verbessern gibt – zumindest vermeidlich zu verbessern. Die Kombination aus innovativer Gewichtsreduktion und Auflagefläche könnte eine Fangemeinde finden. Allerdings scheiden sich die Geister, ob die große Fläche wirklich einen Mehrwert bringt. Speedplay ist hier das komplette Gegenteil.
Das es nur, vorläufig, einen einzigen Schuh gibt, schränkt die Käufergruppe nochmal ein. Die im Shop verfügbaren Größen sind 39, 40, 45 und 47. Allerdings teasert Ekoi an, dass drei „renommierte“ Marken interessiert sind, auch Schuhe für die PW8 Pedale zu entwickeln. Die PW8 Rennradschuhe sind eigentlich keine Neuheit. Ekoi Racing C12 Pro mit klassischen drei Lochern kosten aktuell 319,31 Euro oder 456,16 mit roten Boa-Verschlüssen. Radsportler mit breiteren Füßen scheiden bei der Auswahl Schuhen auch schon mal aus.
Positive Bewertungen im Online-Shop von Ekoi
Wann war eigentlich die erste Lieferung der Pedale? In den Produktbewertungen überschlagen sich ab dem 25.02.2025 die vermeidlichen Käufer mit, man kann schon sagen, Huldigungen. „Kaufen Sie ohne Vorbehalt“, „Unglaublich“, „Beeindruckend“, „Perfektes Produkt“ dazu Hinweis auf den Wechsel von Speedplay, Shimano und Look Keo Blade mit der Anmerkung, nicht mehr zurück zu wollen.
Dabei scheint es, als hätten sich die nur französisch sprechenden Radsportler abgestimmt, wer welchen Vorteil in den Vordergrund stellt. Der erste spricht von Reduzierung des Totpunkt beim Treten, der andere von besserer Position und Komfort, ein dritter schärmt von der Einstellung der Cleats und dem einfachen Ein- und Ausklicken. Die PW8 sind sogar so gut, dass bei einer Steigung ein Gang schwerer gefahren werden konnte, als mit anderen Pedalen. Nur einer merkt vorsichtig an, dass die Schuhe etwas enger sind, als seine alten. Wobei die Verarbeitung der Schuhe sehr gut ist. Ein paar Kommentare darüber ist einem anderen ausreichend Platz im Vorderfuß.
Zumindest die Frage sei gestattet, wie es zu diesen ausnahmslos sehr positiven Rezensionen kommt. Grammatik wie auch die Wortwahl sind eher unüblich für Kommentare in einem Onlineshop. Aber vielleicht sind französische Radsportler einfach nur sehr wortgewandt, schauen zuerst was andere geschrieben haben um sich nicht zu wiederholen und haben per se einen auffallend guten Schreibstil 😉
Fotos Ekio.com
Rennrad News Forum diskutieren die Spezialisten schon wieder darüber, was an den Pedalen schlecht ist.
Bin eher konservativ. Bleibe lieber bei meinen bewährten Keo-Pedalen. Vielleicht sind von Ekio gut.
Die Pedale sehen echt schick aus. Aber für mich sind die zu teuer. Meine alten Pedale tun’s auch noch. Danke für den Artikel!
Das mit den Bewertungen: Echt stark, dass du dich traust auch sowas zu schreiben.
Preis ist happig. Das muss man sich gut überlegen, ob es sich lohnt. Habe lange nach passenden Schuhen gesucht und die von Ekoi sind mir zu eng.
Mich interessiert wie schnell die Gummis an dem Schuhen sich beim Gehen abnutzen. Ansonsten kann man die Pedale ja mal objektiv ausprobieren. Es sei denn, die Rücknahmegarantie ist mit Abzug für Gebrauch verbunden.
In Rennrad Magazin habe ich darüber gelesen. Der erste Testbericht beschäftigt sich nur mit dem Geräusch beim Einklicken und wie man damit läuft. Diese Zeitschriften sind inzwischen nur noch Werbung.
Habe ich mich auch von dem Posting in Instagram verleiten lassen, den Artikel zu lesen. In den Rennrad Blogs steht mehr darüber, als in dem „ersten Test“ von Rennrad.