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Welcher Rennradschuh passt?

Andi war vor einiger Zeit bei Kom*Sport in Köln und hat sich über Brennende Füße und schmalem Rennradschuh mit Sebastian Klaus unterhalten.

Beim Rennradfahren ein Brennen unter den Füßen

Tendenziell orientieren sich die meisten Rennradschuhe noch immer an dem italienischen Businessleisten. Der ist eher schmal und für einem spitzen Vorderfuß gedacht. Mehr als die Hälfte der Europäer haben jedoch einen breiten Vorderfuß.

Viele mitteleuropäische Radsportler müssen sich also erstmal damit abfinden, dass ihre Füße nicht der modischen Idealproportion lang und schmal entsprechen. Auch werden die Füße mit zunehmendem Alter breiter. Zu enge Schuh führen zu Fußbrennen an der Außenseite oder die Plantarfaszie verspannt sich, was wiederum zu einem Brennen im Fußgewölbe führt.

Außerdem ist es ein Trugschluss, dass die Steifigkeit der Sohle einzig der verlustreichen Übertragung von Kraft dient. Dieser falschen Logik folgend, kaufen Radfahrer, deren Fokus nicht auf Leistung liegt, günstigere Schuhe mit weicher Nylonsohle. Eine zu starke Verwindung der Sohle wirkt sich auf die Supinationsstellung der Beinachse aus. Dann kommt es bei Radsportlern nicht selten zu einer Überlastung an der Fußaußenseite, Fuß- und Knieschmerzen.

Rennradschuh

Lake macht Rennradschuhe die wirklich passen

Vorreiter bei Rennradschuhen für den „normalen“ europäischen Fuß ist Lake Cycling aus den Niederlanden. Fizik und Sidi, die für sehr schmale Schuhe bekannt sind, kommen zwar mit Modelle in Breit, aber „Breit“ bedeutet nicht immer, dass der Schuh tatsächlich für breite Füße gemacht ist. Oft wird damit nur eine minimal breitere Form als der Standardschuh bezeichnet.

Breite Füße Rennrad

Wie erkennen, ob ein Radschuh passt?

Wenn der Schuh beim anprobieren im Laden nicht drückt, ist das noch lange keine Garantie, dass er wirklich passt. Um mehr Sicherheit zu bekommen, hilft es erstmal die Sohle rauszunehmen und den Fuß draufzustellen. Nur wenn der Fuß an den Seiten nur minimal übersteht, wird der Schuh wahrscheinlich passen. Vorne sollte 0,5 Zentimeter Platz sein.

Glaubt man den Alten Hasen des Radsports, werden Radschuhe eine oder sogar zwei Nummern größer gekauft. Was folgt sind Schmerzen am Oberfuß, weil die Verschlüssen stramm zusammengezogen werden. Nur so lässt sich nämlich das hin und her rutschen vermeiden.

Wenn der Test mit der Sohle gut aussieht: Schuh anziehen und einige Kniebeugen machen. Drückt der Schuh auch jetzt noch nicht, ist das ein gutes Zeichen.

„Ein Rennradschuh ist kein Sneaker“

Sebastian Klaus, Kom*Sport Köln

Wenn es irgendwo unbequem ist, wäre es falsch zu hoffen, dass der Fuß sich mit der zeit an den Schuh gewöhnt. Heutige Materialien dehnen sich nicht mehr und sind Formstabil. Wer Cleats erstmal angeschraubt hat und einige Kilometer fährt, wird die Schuhe in der Regel nicht mehr zurückgeben können.

Der perfekt passende Radschuh bringt natürlich nichts, wenn die Schuhplatten nicht richtig eingestellt sind oder die Sitzposition falsch ist. Ein echtes Bikefitting ist eine gute Investition. Auch speziell auf den individuellen Fuß angepasste Einlegesohlen unterstützen die Kraftübertragung aufs Pedal und gleichen leichte Unterschiede in den Füßen perfekt aus.

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