So oder so ähnlich war Son Gokus Supertechnik im Anime Dragon Ball. Der Rennradschuh Supacaz Kazze verspricht ebenfalls Superqualitäten aufzuweisen. Und allein die Optik der aktuellen Hologram-Version des Schuhs schürt eine ebensolche Erwartung. Ob der Schuh das einlöst, erfährst du hier.
Inhalt
Kurzfassung für eilige Leser
Der Schuh ist leicht, steif und sehr gut belüftet. Die Zehenbox fällt vergleichsweise geräumiger aus als bei anderen Herstellern. Die Optik ist Sahne. Das Obermaterial ist jedoch anfällig und bei Regen wird man damit nicht fahren wollen. Für die Straßenfahrten im Sommer ist er sehr empfehlenswert, v.a. wenn der unvergleichliche Bling-Bling-Effekt gefällt.
Supacaz Kazze Carbon Road Shoe
ist die Bezeichnung des Topmodells aus dem Hause Supacaz. Bekannt geworden ist die Kalifornische Firma seit 2012 vor allem durch extravagante und extrem stylische Assessoirs fürs Rennrad wie Lenkerbank, Flaschenhalter oder Vorbaukappen. Jetzt wagen sie sich auch in das Segment Handschuhe und Schuhe vor, ebenfalls davon angetrieben, dem Rennradfahrer mehr Style zu verleihen.
Sie setzen aber nicht nur auf Style. Ihre Produkte sind auch schon immer sehr hochwertig. Beim Konzept der Schuhe wurde nichts dem Zufall überlassen. Man hat sich an Specialized gewandt und herausgekommen ist ein also ein Schuh, der die typischen Specialized Spezifika aufweist, wie die nicht ganz neutrale Sohle mit Varus Keil und die eher schmale Passform.
Passform und Look vom Rennradschuh Supacaz
Der Kazze fällt schon beim Auspacken auf: der Karton glänzt silbern und hat die Supacaz-typischen Muster aufgedruckt. Die für 2025 neue Hologramme-Version des Schuhs, den es schon seit 2021 gibt, beeindruckt durch seine in allen Regenbogenfarben schillernde Oberfläche. Aber auch von unten wirkt die Sohle mit dem Carbonwebmuster sehr beeindruckend. Und es fällt auf, wie luftdurchlässig die Sohle gebaut wurde. Selbst die herausnehmbare Innensohle ist geradezu perforiert. Der Schuh ist bretthart, wie es für einen Rennradschuh sein muss. Mein normal breiter Fuß passt gut in den Schuh. Die Zehnenbox ist sogar großzügig gestaltet. Das doppelte BOA-System sorgt für einen perfekten, fein justierbaren Sitz, der blitzschnell eingestellt ist. Die heutzutage gängige asymmetrische Zunge garantiert ein gutes Anliegen und verhindert Druckstellen.
Die Boa-Drähte können nicht ausgehakt werden wie beim Specialized Ares 1, aber sie öffnen sich so weit, dass ein Hineinschlüpfen ganz unproblematisch vonstatten geht. Und mir persönlich ist es so auch lieber als das Gefummel mit einzuhängenden Schnür-Drähten.
Performance
Die vielen Lüftungsöffnungen machen sich beim Fahren sofort bemerkbar. Supacaz nennt das Belüftungssystem VaporX. Es ist, als ob mein Fuß von einer frischen Brise umlüftet wird. Und das trotz der Hologram-Beschichtung des Obermaterials.
Was sich jetzt bei Sonnenschein und angenehmen Außentemperaturen positiv auswirkt, wird dem Schuh aller Voraussicht nach bei einer Regenfahrt zum Verhängnis. Durch die vielen Lüftungsöffnungen an der Unterseite dürfte das Spritzwasser der Reifen schnell eindringen, da dürfte auch ein Überschuh nicht viel ausrichten können. Testen konnte ich das nicht – durch Abwesenheit von Regen im Frühsommer in Deutschland 2025. Aber insgesamt bleibt das ein vernachlässigbares Manko, denn die wenigsten Rennradfahrer starten bei Regenwetter los.
Der Rennradschuh Supacaz Kazze Hologramm wiegt 281 g pro Schuh in Größe 43 (selbst gewogen), laut Hersteller 259 g in Größe 42, was ihn leicht schwerer macht als den Ares 2, der von Specialiced mit 263 g bei Größe 44 angegeben wird oder Raphas Pro Team Race Up, der bei 255 g bei Größe 43 liegt (selbst gewogen).
Fazit – einzigartiger und empfindlicher Schuh mit Renngenen
Ein Schuh der so aussieht wie der Kazze Hologram könnte leicht dazu verleiten, ihn einfach wegen seines Äußeren zu kaufen. Mit einer UVP von 450 EUR würde daraus eine kostspielige Effekthascherei. Daher ist es erfreulich, dass durch diesen Test festgestellt werden konnte, dass man neben dem Good-Look-Effekt auch einen funktional sehr reinrassigen Schuh bekommt, der mit so einigen Features und einer angenehmen Passform aufwartet. Das gute Aussehen kommt aber mit einem Handicap – die Hologram-Beschichtung ist sehr empfindlich. Schon beim ersten Tragen muss ich irgendwo anstoßen sein und daraufhin ist die Beschichtung abgegangen. Zurück bliebt eine irreparable schwarze Stelle. Den Schuh also wirklich nur zum Fahren anziehen!
Wenn ich mir persönlich etwas wünschen dürfte: eine weiße Version des Schuhs. Die Hologram-Oberfläche zieht zwar viele Blicke und Bewunderung auf sich, dennoch gibt es nichts klassischeres als einen weißen Rennradschuh. Hier sollte zumindest die Auswahlmöglichkeit wieder vorhanden sein – denn es gab ihn schon mal in weiß.
Abschließender Tipp – der Größenvergleichsrechner
Wer sich für den Kazze interessiert und wegen der Größe unsicher ist: Rapha bietet eine sehr gute Größenvergleichstabelle an. Die Passform vom Rennradschuh Supacaz ist wie oben erwähnt mit Specialized vergleichbar.