Bis vor einiger Zeit war Garmin der einzige Radcomputer, der auf ein gutes Rennrad passt. Der große Edge 1000 war standard, die jüngere Generation Sportler hatten den Edge 820. Kann der Leyzne Mega XL Fahrradcomputer im Test eine gute Alternative zum Garmin sein?
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Lezyne Mega XL im Vergleich mit Garmin?
Garmin tut sich noch immer schwer, die Benutzerführung zeitgemäß zu gestalten. Das freut natürlich Wahoo. Doch es gibt noch andere gute Hersteller, wie Lezyne mit dem Mega XL GPS Fahrradcomputer.
Unboxing
Im Vergleich zum Edge 820 und Elemnt Bolt ist der Mega XL dicker. Bei einer angegebenen Akkuzeit von 48h und damit 3x länger als die Konkurrenz braucht es eben Platz für den Akku. Dazu gibt es ein USB-Kabel, wie üblich ohne Netzteil, und eine Halterung für den Vorbau.
Display und Benutzung
Sehr gute Erkennbarkeit im Displays ist der große Vorteil beim Mega XL. Die Darstellung ist vergleichbar mit den klassikern von Sigma. Wie beim Garmin können Seiten in Trainingsarten sortiert werden. Damit sind Rennradtouren andere Inhalte als auf dem Mountainbike mit einem Klick vor dem Start wählbar. Bei Garmin nennt sich das Trainingsseiten, bei Lezyne hängt es am Fahrradtyp. Wahoo hat sowas nicht. Hier müssen die für die anstehende Tour benötigten Seiten einzeln ein- bzw. ausgeblendet werden. Andererseits können bei Leyzne Mega XL Fahrradcomputer die möglichen 3 bis 10 Datenfelder nicht nachträglich verschoben werden. Wer ein Feld nach nach oben schieben möchte, muss den Inhalt komplett neu aufbauen.
Zur Auswahl stehen alle Werte und Angaben, die gebaucht werden. Das Füllen der Seiten geht über die App und auch direkt am Gerät. Am Gerät selbst sind an beiden Seiten jeweils zwei zweifach belegte Buttons.
Während der Fahrt
Der Lezyne schaltet sich ungewohnt schnell ein. Das außergewöhnlich gut lesbare Display fällt sofort positiv auf. Umschalten zwischen den Seiten erfordert etwas mehr Druck, als bei anderen Fahrradcomputern. Das nach vorne und zurück geblättert werden kann, macht es einfacher für alle, die mit vielen Inhaltsseiten unterwegs ist. Es gibt zwei Darstellungen für die Navigation. Die erste zeigt die Karte, die andere nur einen Pfeil und KM/H mit Fahrzeit. Geändert werden kann das nicht. Nervig ist, dass sich eine der beiden Seiten nicht abschalten lässt. WhatsApp Messages können während der Fahrt angezeigt werden. Wahoo ist da noch auf die traditionelle SMS beschränkt. Am Ende wird die Tour automatisch über das Smartphone mit Strava, Todays Plan oder Trainingpeaks synchronisiert.
Die Akkulaufzeit hat im Dauertest nicht ganz 48 Stunden geschafft, aber mit 44:20 nah dran.
Navigieren
Routen werden über die GPS-Root Seite von Lezyne auf das Gerät geladen. Nach dem Login lasse sich hochladen einer vorhandener .gpx oder eine Route in der Handy-App erstellen. Direkter Synch mit Komoot wie bei Wahoo funktioniert nicht.
Es gibt keine vorgefertigten Kartendaten, sondern Gebiete werden, ähnlich wie bei Google-Maps markiert, runterladen und anschließend aufs Gerät kopieren. Der Dateinamen kann im Nachhinein nicht geändert werden. Muss der volle Speicher entrümpelt werden, fängt das Rätselraten an, wenn man die Kartendatei vorher nicht richtige benannt hat. Alles in allem ist die Navigation auf der spärlichen Darstellung der Karte nicht so wirklich gut.
Ein neues Ziel wird über das Smartphone angepeilt. Ein Bring-mich-nach-Hause ist allerdings vorhanden.
Lezyne App
Die App verbindet sich mit dem Gerät problemlos und funktioniert ebenso. Trainings können hier angesehen werden und die Navigation wird von hier aus gesteuert. Strava Live-Segmente und Standort mit anderen Teilen sind übersichtlich sortiert und laufen flüssig. Nur bei der Übersetzung muss man ein wenig improvisieren.
Synchronisierung mit Strava, TrainingPeaks und Todays Plan
Vom Gerät unabhängig Plattformen wie Strava sind hilfreich, wenn man sich nicht an einen einzigen Hersteller binden möchte. Wie bei anderen geht es bei Lezyne aber auch nicht ohne eigene App. Die Lezyne-Root Website ist sowas wie Garmin Connect. Hier ist ein Dashboard und ein Kalender mit den üblichen Angaben. Das Multichart der Aktivitäten ist besser, als bei Garmin und Wahoo. Auf der Root-Website werden auch Karten und Routen hochgeladen, die dann mit der Handy-App sofort synchronisiert werden.
Der Upload von Trainings zu Strava, TrainingPeaks und Todays Plan läuft problemlos.
Kann das Lezyne Mega XL Fahrradcomputer mit dem Edge und Elemnt mithalten?
200,- plus 18,- für den Lenker-Mount kostet der Bikecomputer mit hervorragendem Display und Features, die auch die teureren Geräte von Garmin und Wahoo haben.
Die Hardware ist robust und die Akkuzeit überragend. Das es auch hier noch kein USB-C gibt nervt genau wie bei anderen Herstellern. Einziger echter Schwachpunkt ist die Darstellung der Navigation am Gerät selbst.
Kurzinfo zu Lezyne
Lezyne wurde 2007 vom deutschen Triathleten Micki Kozuschek gegründet. Heute stellt Lezyne Radkomponenten her und ist vor allem für Beleuchtung bekannt. Der erste selbst entwickelte GPS Computer kam 2015 auf dem Markt.