Als ich vor einiger Zeit mein Fahrrad so ansah und dachte: wird mal wieder Zeit für ein neues Lenkerband, ahnte ich nicht was es dazu alles Wissenswertes gibt. Es wird immer viel über Schaltsysteme, Rahmenmarken und Radsportkleidung gesprochen, doch welches Lenkerband fragt kaum einer. In meinen Augen ist das Thema Lenkerband eine total unterschätze Thematik.
Inhalt
Es ist doch einfach nur ein Lenkerband, oder?
Weil ein Lenkerband nicht einfach nur ein Lenkerband ist, habe ich mich intensiv damit beschäftigt und werde in diesem Artikel über Produkttestung ein paar Facts bringen, die vielleicht auch für dich neu sind. Grundlegend gibt es natürlich viele verschiedene Arten mit unterschiedlichen Materialeigenschaften. Dazu hier schon mal ein kleiner Überblick:
Leder
Etwas tiefer muss man hier schon in die Tasche greifen, regelmäßige Pflege ist ein muss, aber dafür bekommt der Nutzer auch ein charakteristisches Lederaussehen des Lenkers. Absolut positiv zu erwähnen ist die Langlebigkeit und dass es sich mit der Zeit sogar an die Handform anpasst.

Kork
tatsächlich war Kork Langezeit der Standard für Rennradlenker. Relativ leicht, bietet es eine gute Dämpfung und ist angenehm für die Hände. Kork ist zwar nicht so langlebig, nimmt aber tatsächlich Feuchtigkeit auf und erweist damit einen sehr guten Dienst.
Schaumstoff
Schaumstoffbasierte Lenkerbänder bieten eine hervorragende Dämpfung und sind super leicht. Leider ist hier der Verschleiß recht hoch und muss schnell wieder erneuert werden. Im Vergleich wäre Kork langlebiger und auch griffiger.
Gummi und Silikon
Dieses Material bietet eine exzellente Griffigkeit, insbesondere bei nassen Bedingungen. Sie sind in der Regel sehr widerstandsfähig und halten meist länger als Kork oder Schaumstoffbänder. Punktabzug gibt es hierbei ganz klar bei der Dämpfung, vor allem bei längeren Fahrten.
Synthetische Materialien
Materialien wie Polyester, Nylon und PU-Beschichtungen (Decklage, also die oberste Schicht) werden bei synthetischen Lenkerbändern kombiniert. Diese bieten eine gute Mischung aus Komfort, Haltbarkeit und Griffigkeit.

Griffig und sieht gut aus, das Supacaz Lenkerband
Das Lenkerband ist somit ein wichtiger Bestandteil des Fahrrads, der nicht nur funktionale, sondern auch ästhetische Eigenschaften aufweist. Vorab sollte sich gründlich überlegt werden für welchen „Radtyp“ das Lenkerband genutzt werden soll. Bei beispielsweise langen Touren wie auch Gravel, sollte die Dämpfung eine größere Rolle spiele. Liebhaberräder für Ausflüge zur Eisdiele vielleicht eher ein Lenkerband aus Leder.
Der Vielfalt sind hier kaum Grenzen gesetzt. Auch im Bereich Optik haben Lenkerbänder viel zu bieten. Ich habe mich für ein Lenkerband von Supacaz entschieden. Genauer gesagt für das:
- SUPACAZ, super sticky kush, Gunmetal – 7x world Champ
- Preis 20 bis 50 Euro
- Inhalt: Lenkerband, Endkappen, Abschlusstape
- Material: Polyurethan / Aluminium
- Länge: 216 cm
- Dicke: 2,5 mm
An zwei meiner Räder fahre ich schon länger mit Supacaz Lenkerbändern und habe gute Erfahrungen damit gemacht. Durchaus ein bekanntes Lenkerband, welches in der Szene z.B. bei Cyclocross, wie auch Straßenrennen immer wieder zu sehen ist. An meinem alten Crosser war es mal wieder an der Zeit, denn das musste viel im Training leiden. Schweiß, Regen, Sonne und unterschiedliche Handschuhe haben sich alle Mühe gegeben das Lenkerband zu verschleißen. Damit ihr einen Eindruck des Leidensweges meines Lenkers nachvollziehen könnt, habe ich zusätzlich ein paar Fotos online gestellt. Das ehemals grasgrüne Lenkerband war ebenfalls von Supacaz.
Wann Lenkerband wechseln?
Übrigens sollte etwa einmal jährlich, je nach Kilometern und Wettereinfluss das Lenkerband gewechselt werden. Die Farbe des Gunmetal Lenkerbands hat mir persönlich sehr gefallen und schmeichelt meinem Fahrradrahmen. Die Prägung des Sternenmusters erhöht die Griffigkeit und ermöglicht damit jederzeit ein sicheres Lenkgefühl, was gerade bei dem Bike für mich wichtig ist.
Die PU-Beschichtung auf der Lenkerband Oberfläche bietet einen dauerhaften Komfort für die Hände. Das auch unter feuchten Bedingungen stark haftende Polyurethan ist hochbeständig gegenüber UV-Strahlen, wechselnden Witterungsbedingungen und auch Schweiß. Die exklusive Mittelschicht, welche aus Nano-Schaum-Molekülen besteht, garantiert maximale stoßdämpfende Eigenschaften. Ich habe mir aus diesem Grund einen Spaß daraus gemacht, einfach mal komplett ohne Lenkerband zu fahren. Für eine bessere Vergleichbarkeit und ich muss wirklich zugeben, dass ich die dämpfenden Fähigkeiten eines Lenkerbands total unterschätzt habe. Als ich wieder Zuhause war und den Lenker gesäubert wie auch inspiziert auf Schäden hatte, ging es an die Wicklung.

Die Materialeigenschaften waren wirklich sehr dankbar zum wickeln. Der Klebestreifen befindet sich mittig und lässt sich durchaus auch korrigieren. Ziehen und anmodellieren waren ebenfalls gar kein Problem und die Länge hat locker gereicht. Zum Schluss noch mit einem 6er Inbus die Endkappen fixiert und fertig. Die Sterne auf den Endkappen gefallen mir besonders gut, ein absoluter Blickfänger. Das Lenkerband habe ich einen Tag später direkt getestet. Ich mag total diese Griffigkeit, die sich vor allem in Bremsmanövern deutlich macht.
Welches Lenkerband ist für mich die Nummer 1? Ganz klar, Supacaz!
Schlaglöcher knallen einem nicht direkt auf die Handgelenke und vom Stylingfaktor wie auch der Farbauswahl bekommt Supacaz von mir eine 10 von 10. Wobei natürlich klar ist, dass hellere Bänder schneller schmutzig aussehen als dunklere. Inzwischen bin ich mit dem Rad auch mit einem Hundeanhänger von Thule unterwegs gewesen. Die zusätzliche Last merke ich immer an den Händen weil die schneller schwitzig werden als sonst. Dennoch sind die Hände nicht gerutscht und auch die Waschfrauenhände blieben aus. Danke für diese tolle Erfahrung der Produkttestung. Die positiven Feedbacks im Internet über Supacaz kann ich hiermit absolut unterstreichen.
Wann hast du denn zuletzt dein Lenkerband gewechselt? 😉