Das kleinste Bundesland hat reichlich Auswahl an Radsportvereinen. Jüngster ist der RCB, Radclub Bremen e.V., gegründet 2007. Dessen Montagstreff in Borgfeld zur Sommersaison ist aktuell einer der beliebtesten Trainingstreffs in Bremen. Wenn das Wetter passt, stehen bis zu 100 Rennradfahrer am Start, um beim Bremer „Goldstandard“ mitzufahren. Um das händeln zu können und weiterhin qualitativ hochwertige Ausfahrten anzubieten, hat sich der Verein intern weiterentwickelt und will für den ambitionierten Hobby-Radsport in Bremen mehr tun.
Inhalt
Insgesamt mehr Action für den Radsport in Bremen
Im Sommer 2024 startete der RCB neben der Montagsrunde mit weiteren offenen Ausfahrten: Samstags ein sportlich orientierter Club-Ride (100 km in 3 Stunden) und sonntags ein Ride ins Südbremer Umland für Einsteiger (60 km bei moderatem Tempo). In der Wintersaison 24/25 wurde der Dirty/Gravel Sunday ins Leben gerufen, ein Einsteigerkurs für´s Cyclocross auf der ehemaligen Trabrennbahn angeboten sowie tägliche Fondos im Rahmen der Rapha-Festive-500 vom 24.-31.12. Letzteres in Kooperation mit dem Bassumer Verein ZGB und der CCR Community.
Sämtliche Treffs sind für alle Interessent*innen offen und um eine hohe Qualität der Ausfahrt zu gewährleisten fahren Guides des RCB mit, die für einen geordneten Ablauf sorgen. Die Resonanz ist äußerst positiv. Grund genug für die Mannschaft des Radclub Bremen, auch in 2025 damit weiterzumachen.
Jahreshauptversammlung und eine Neuwahl
Als der Verein am 10.03.2025 zur Mitgliederversammlung einlud, folgten 19 Mitglieder dem Ruf. Man traf sich im kurz vor der Eröffnung befindlichen Wiegetritt Café in Lilienthal und zog sehr zufrieden Bilanz der letzten Saison.
Eine Bedauerlichkeit gab es jedoch, denn der 2024 neu gewählte 1. Vorstand Carsten Beuninik trat verletzungsbedingt von seinem Amt zurück. Bei der Neuwahl wurde als 1. Vorstand Per Theman gewählt, als 2. Vorstand Jörg Sudmann bestätigt und als Kassenwart Markus Feldmann ebenfalls bestätigt.
Aber ein Verein lebt nicht allein von den Vorstandsämtern, sondern von der tatkräftigen Energie vieler Mitglieder, die in die Guidetrikots schlüpfen, Trainingsstrecken erkunden, Ausfahrten arrangieren und bei der Organisation der RTF mit anpacken.
Was die Saison 2025 bringt
Der RCB wird weiterhin seine vielen Angebote aufrecht erhalten. Aktuelles zu den Terminen finden sich in der Strava-Gruppe des Vereins. Und es wird wieder die klassische RTF als Straßen-Saisonabschluss im September geben, wieder in Kombination mit einer CTF als Saisonopener für die Gravel-Winterserie.
Der Verein freut sich immer über neue Mitglieder, vor allem auch solche, die Teil der Guidemannschaft werden wollen oder neue Ideen und Ausfahrten einbringen möchten.
Das Erfolgsrezept des RCB
Der Zulauf zu den Treffs kann sich sehen lassen. Das liegt zum einen daran, dass diese offen sind, die Teilnahme setzt keine Mitgliedschaft voraus, auch bei wiederholten Teilnahmen nicht. Zum anderen werden die Ausfahrten von Guides angeleitet.
Beim beliebten Montagstreff werden verschiedene Geschwindigkeitskategorien angeboten sowie eine Einsteiger- und eine Techniktraininggruppe. Alle Teilnehmer*innen sortieren sich selbst zu. Einsteiger- und Technikgruppe werden zudem besonders intensiv unterstützt, da hier unter kontrollierten Bedingungen sehr gezielt Fertigkeiten des Gruppenfahrens vermittelt werden.

Warum hat Bremen so viele Radsportvereine?
Die Historie der Bremer Radsportvereine könnte ein Buch füllen. Bremen kann dabei auf einige großartige Radrennen und Sportler in den Hochzeiten des Rennradsports zurückblicken. Hans-Peter Jakst fuhr zum Beispiel beim Giro d‘Italia und war bei der Tour de France Domestik von Didi Thurau. Und auch in der neuen Generation gibt es mit Lennard Kämna, Carolin Schiff und Niklas Behrens international erfolgreiche Radsportler aus Bremen.
Wer weiß heute noch, dass der ADFC in der Hansestadt gegründet wurde?
Zu den Urvätern der Vereine gehört die Rennradgemeinschaft Bremen, kurz RRG. Der wurde 1961 gegründet. Weil die Bremen-Nord-Mitglieder mit dem ausschließlichem Trainingstreff in Bremen nicht einverstanden waren, bildete sich 1978 der Radsport-Club Vegesack. Der fährt aber, wegen der schöneren Routen, in Niedersachsen und auch die RTF startet in Schwanewede. Aus dem RSC Vegesack hat sich in den 1990ern der VCV, Velo-Club-Sport und Spiel Vegesack e.V. herausgeschält. Kein Ableger vom RRG ist der RSC Rot-Gold Bremen. Der erblickte nämlich schon 1957 das Licht der Welt und bezeichnet sich als mitgliederstärkster Verein in Bremen. Inzwischen geht es hier hauptsächlich um Radtouren sowie deren etablierte RFT und CTF.
Der vergleichsweise junge Verein Radclub Bremen sortiert sich in seinen Fahr- und Angebotsambitionen zwischen den anderen: Der VCV hat viele Lizenzfahrer, hier organisieren sich derzeit die ambitioniertesten Fahrer aus Bremen. Sehr sportlich wird auch im RRG gefahren und hier wird der Nachwuchs gefördert. Die Angebote des RCB sind auch sportlich orientiert, jedoch eher für Jedermänner und -frauen.
Fast jeder Verein hat einen festen Tag in der Woche, an dem trainiert wird. Aber kein offener Treff ist wie die Montagsrunde des RCB. Hier versammeln an warmen Sommertagen so viele Rennradfahrer um 18 Uhr in Borgfeld, dass es was von Rennfeeling hat. Vielleicht sieht man sich mal dort?
