Warst du schon mal in China? Auf der Eurobike fühle ich mich wie bei meinem letzten Messebesuch in Shanghai. Das Fazit Eurobike 2025: Wenig Rennräder, wenig Laufräder, Shimano, Garmin und Abus wie immer toll, auch Bikepacking und Werkstattzubehör war einiges zu sehen. Die Masse an Firmen aus China bleibt mir aber am meisten in Erinnerung.
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Eine ganz persönliche Meinung zur Eurobike 2025
Eurobike Kritik ist nicht ungerechtfertigt, weil auf der vermeidliche Leitmesse der Fahrradbranche viele der eigentlichen Stars fehlen. In der Liste Aussteller der Cycling World geben die sich die Türklinke in die Hand. Das geht von 100%, Campagnolo, Kask über Merida und Pinarello bis Sidi, Wahoo und Zipp. So eine Umgebung ist fürs Publikum, damit auch für die Aussteller natürlich interessant, als neben Messeständen aus Shenzhen zu stehen.
Natürlich ist die Eurobike keine Consumer-Messer, im Gegensatz zur Cycling World. Trotzdem oder gerade deshalb muss die Eurobike alle großen Hersteller in die Hallen zurück holen.

Was sind die Eurobike 2025 Neuheiten?
Die neue intelligente Schaltung von Shimano, das neue Factor und der neue Conti Archetype 30 622 sind Highlights. Der soll 35 Gramm leichter sein, als der Grand Prix 5000 S TR. So eine richtige Zahl hat keiner genannt. Locker überschlagen wären das dann 265 Gramm, der Grand Prix TT 28 liegt bei 250 Gramm.
Für uns hat sich der Besuch auch wegen des 130 Gramm leichte Sattel von Pro, den Trikots und Hosen des spanischen Herstellers Gobik und natürlich der neue Abus Airbreaker 2.0 gelohnt. Aus der Masse an Laufräder hat vor allem Scope aus den Niederlanden hervorgestochen. Der Satz wiegt nur 965 Gramm, kostet dafür allerdings auch 4.000 Euro.

Eurobike Award und StartUp
Die Eurobike ist keine Konsumentenmesse. Eine Auszeichnung, einen Award, zu bekommen, soll allerdings die Nachfrage steigern. In einem Pullmarkt, in dem sich viele Aussteller für der Eurobike Award befinden, wird vom Konsument durch Nachfrage Druck auf den Handel erzeugt, ein bestimmtes Produkt anzubieten. Wenn das Interesse an der Messe aber zurückgeht, ist so ein Award auch nicht viel wert. Überhaupt sind diese Awards eigentlich nur eine gekaufte Werbeplattform und fraglich ist, ob die Jury wirklich für ein Spiegelbild der radfahrenden Bevölkerung steht.
Schön zu sehen ist, dass es immer noch neue Ideen gibt, die von mutigen Firmengründern oder Kapitalgebern zur Realität werden. Die trafen sich in Halle 8 in einer extra dafür gestalteten Area. Vielleicht findet sich hier das neue Kickr Bike?

Vergleich zur Cycling World Düsseldorf
Seit 2017 gibt es die Cycling World in Düsseldorf, ein Ableger der Cycling World New York. Die eher hemdsärmelig anmutende Messe ist im März, während die Eurobike im Peak der Saison stattfindet. Also genau dann, wenn die Händler in ihren Läden alle Hände voll zu tun haben.
Cycling-World 2025: Hemdsärmelig, Influencer in der Blogger Lounge, aber top Brands, sehr interessant für Besucher und Aussteller.
400 Stände der Cycling World zogen 27.000 Besucher an. Vielleicht wären es sogar mehr gewesen, wenn man sich mit einer einfach zu lesenden Ausstellerliste nicht so schwer getan hätte.

Eurobike Kritik
Die Eurobike gibt es seit 1991, lt. Wikipedia mit 268 Ausstellern und 44.000 Besucher. Vergangenes Jahr waren es 68.000 und 1800 Aussteller. Die Hallen in Frankfurt waren auch in der 33. Folge der Eurobike wieder gefüllt, aber wie interessant ist die Messe für Hersteller noch? Natürlich nutzen die großen Distributoren wie Paul Lange den Heimvorteil und ziehen mit Shimano und Elite Besucher. Auch Giant, als größter Fahrradhersteller, ist mit einem riesigen Stand vertreten. Es ist also nicht zu spät für die Leitmesse der Fahrradbranche. Rundherum tummeln sich dann aber zwischen unzähligen Zulieferern und Kleinteilimporteuren, solche Platzfüller wie die Deutsche Bahn und der ADAC.

Nicht falsch verstehen, es geht nicht darum Made in China schlecht zu machen. Aber eigentlich bleiben viele ihrem Ruf treu: Hier ein Ceramic Speed Verschnitt, der die von vorn herein schleift. Dagegen stehen die hochwertigen Rennmaschinen von Seka und Winspace. Man darf ja nicht vergessen, dass viele Europäische und US-Hersteller schon Teile in Fernost zukaufen.
Per, zum Beispiel, findet in China viele interessante Produkte, weil der Preis angemessen und die Qualität inzwischen nicht schlechter ist. Das ändert aber nichts daran, dass immer weniger etablierte Radhersteller hier in Frankfurt ausstellen.
Ist das unfair diese Kritik so offen zu äußern? Es fühlt sich jedenfalls nicht höflich an, die Augen verschließen bringt aber keine Besucher.
Und trotz allem, ist die Eurobike noch immer ein willkommener Pflichttermin für die Youtuber und Sport- bzw. Freizeitpresse. Bei aller Kritik, der Besuch lohnt sich. Nur eben nicht, wenn man erwartet all das zu sehen, was der Rennradmarkt 2026 neues bringt.

Fachhandelsmesse noch zeitgemäß? Zukunft der Eurobike
Die Eurobike ist eine Fachmesse und die Cycling World eher eine Konsumentenshow. Aber interessieren sich die Fachbesucher, zumeist „Händler“ für Zubehör aus China oder decken die ihren Bedarf sowieso über Großhändler? Es bleibt dabei, die Eurobike zu besuchen ist für den Händler eine Frage von Zeit, Nutzen und Geld. Für den privaten Rennradfahrer wird das Eurobike Fazit sein: warum war ich an diesem tollen Tag nicht lieber Rad fahren?
Unsere wichtigste Fachbesucher-Zielgruppe sind Fahrrad-Händler*Innen
fairnamic-Geschäftsführer Stefan Reisinger auf eurobike.com
Haben die wichtigen Radhersteller neben ihren Hausmessen, wo auch geordert wird, überhaupt einen Nutzen von der teuren Eurobike? Es bleibt die Frage, wie lange die Eurobike noch vom Image aus vergangenen Zeiten zäheren kann und nicht Zeit zum Umdenken ist.
Der Satz „Relevanter denn je: Die Eurobike als Treffpunkt des Fachhandels“ müsste auch vom Handel so unterstrichen werden. Ich selbst kann jeden verstehen, der sagt, er verpasst nichts mehr, wenn er nicht nach Frankfurt fährt. Nicht zuletzt geht auch um so Kleinigkeiten, wie von Digitalisierung zu sprechen, aber die von mir mühevoll zusammengestellte Merkliste nicht mal zeigen zu können.

Hallo Zusammen,
wir waren das erste mal in Frankfurt seid Friedrichshafen und ich war ehrlich gesagt etwas geschockt über den Zustand der eins so tollen Messe ! Nicht nur das viele der bekannten Hersteller fehlten sondern der ganze Flair der Eurobike fehlte . Das Freigelände war teils vermüllt gemütliches Mittagessen mit Geschäftspartnern schwierig . Über lang oder kurz wird die Eurobike sterben denke ich vielleicht muss das Konzept auch überarbeitet werden aber man sollte versuchen die etablierten Marken wieder auf die Eurobike zu bekommen.
Mfg.Tom